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und Wirtschaftsrecht
Gesperrte und gekündigte Konten

Konto gesperrt trotz Guthaben?

Es ist eine regelrechte Horrorvorstellung: die Bank hat Ihr Konto gesperrt trotz Guthaben. Obwohl Sie über genügend Liquidität verfügen, können Sie nicht mehr auf Ihr Vermögen zugreifen.

Dennoch passiert dies tagtäglich, denn die Banken sperren Konten in hoher Anzahl – und Betroffene fühlen sich hilflos und hintergangen. Schutzlos sind Sie allerdings nicht gestellt, denn es gibt rechtliche Möglichkeiten, sich gegen ein gesperrtes Konto zu wehren.

Auf einen Blick!

  1. Hintergrund der Kontosperre trotz Guthaben herausfinden.
  2. Rechtsanwalt einschalten.
  3. Korrespondenz mit der Rechtsabteilung der Bank.
  4. Anspruch auf Kontofreischaltung durchsetzen.
  5. Guthaben abziehen, falls kein weiterer Kontakt zur Bank gewünscht ist.
  6. Finanzaufsicht involvieren.
  7. Notfalls einstweilige Verfügung oder Klage gegen die Bank.

Wie geht es weiter?

Grundsätzlich müssen sich Banken an die vertraglichen Vereinbarungen halten. Dazu zählt unter anderem, dem Kontoinhaber selbstverständlich einen Zugriff auf sein Guthaben zu ermöglichen und sicherzustellen, dass dieses jederzeit transferiert werden kann.

Sollte trotz Guthaben ein Konto gesperrt werden, braucht es seitens der Bank überzeugende Gründe. Denn im schlimmsten Fall drohen der betroffenen Person empfindliche, finanzielle Schäden und weitere Nachteile durch die Kontosperrung.

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In Zeiten von Neobanken so einfach wie nie, weil alles digital läuft: Konto gesperrt trotz ausreichendem Guthaben!

Gründe, weshalb ein Konto trotz Guthaben gesperrt wird!

Aufgrund von Verschärfungen des Geldwäschegesetzes sind Finanzinstitute mittlerweile verpflichtet, gewisse Transaktionen zu überprüfen. Sollte eine solche Überprüfung mangels Kooperation der betroffenen Person zwecks Aufklärung nicht vollzogen werden können, droht eine sofortige Kontosperre.

Hierbei spielt es zunächst aus juristischer Sicht keine gesonderte Rolle, ob das Konto noch ein Guthaben aufweist oder nicht. Aus geldwäscherechtlicher Perspektive ist der Verdachtsmoment entscheidend, nicht primär der Kontostand.

Allerdings kann sich ein Verdachtsmoment gerade aus einem ungewöhnlichen Kontostand ergeben.

Was bedeutet das konkret?

Beispiel: Person A ist bei der Bank B seit Jahren zufriedene Kundin. Ihr Konto ist gut gefüllt und weist seit jeher ein hohes Guthaben auf.

Als A kürzlich eine Bargeldeinzahlung in Höhe von 15.000,00 Euro vornimmt, fragt die B, woher das Geld kommt. A reagiert auf diese Anfrage nicht, und B muss aufgrund geldwäscherechtlicher Bestimmungen zunächst das Konto sperren.

Die Kontosperrung kommt für Betroffene überraschend. Denn in den allermeisten Fällen gibt es keine vorherige Warnung seitens der Bank. Das Konto wird ohne Ankündigung gesperrt. 

Insbesondere bei einem Geldwäscheverdacht muss die Bank handeln, ohne zuvor die Kontosperre anzukündigen. Ansonsten würde die Bank riskieren, Straftätern beim Transfer von rechtswidrigen Vermögenswerten behilflich zu sein.

Weitere Gründe, weshalb eine Kontosperre selbst bei hohem Guthaben durchgeführt wird!

Nicht nur Geldwäschethemen führen dazu, dass ein Konto trotz Guthaben gesperrt werden kann. Denn es können vertragliche Rechte der Bank bestehen, um die Vermögenswerte der Kundschaft vorübergehend oder dauerhaft zu sperren.

Ferner könnte ein Betrugsverdacht vorliegen, der eine Kontosperrung provoziert. Und zwar sowohl in Bezug auf den Kontoinhaber, als auch zum Schutz des Kontoinhabers.

Wird beispielsweise plötzlich eine hohe Bargeldmenge enthoben, obwohl dies nicht zum sonstigen Transaktionsverhalten der Bankkundschaft passen mag, kann die Bank ein Konto sperren, um die eigene Kundschaft gegen weitere, unbefugte Transfers abzusichern.

Beispiele!

  • Betrugsverdacht
  • Unbefugter Zugriff
  • Verifizierungsprobleme
  • Vertragsverstoß
  • Finanzamt
  • Zoll
  • Gerichtsvollzieher
  • Staatsanwaltschaft
  • Pfändung
  • Schufa
  • Vollstreckungstitel


Diese Aufzählung ist nicht abschließend zu verstehen. Insbesondere beim Zahlungsverkehr mit Auslandsbezug – sowohl Zahlungseingänge, als auch Überweisungen – kann die Bank aus verschiedenen Gründen das Konto sperren. Hierbei spielt es keine Rolle, ob das gesperrte Konto ein Guthaben aufweist oder nicht.

Korrespondenz mit der Bank einem Anwalt überlassen!

Grundsätzlich ist besondere Vorsicht zu empfehlen, wenn trotz Guthaben das Konto gesperrt wird. Denn womöglich laufen im Hintergrund bereits Ermittlungen gegen den Kontoinhaber – sowohl seitens der Bank, als auch vom Finanzamt oder der Staatsanwaltschaft.

Da es in diesen Fällen zumindest nicht um eine Kontosperrung aufgrund mangelnder Kontodeckung, sind jedenfalls ernstzunehmende Gründe zu vermuten. Betroffene sollten einen spezialisierten Rechtsanwalt einschalten. Es droht ferner die Situation, dass Ihr Konto gekündigt gänzlich wird.

Spezialisierung auf gesperrte Konten!

Ihr Anwalt sollte auf gesperrte Konten fokussiert sein. Die weitere Korrespondenz mit Ihrer Bank überlassen Sie idealerweise vollumfänglich Ihrem Rechtsanwalt. Denn Ihre Aussagen gegenüber der Bank könnten im Zweifel sogar gegen Sie verwendet werden.

Erfahrungsgemäß können durch anwaltliche Intervention viele Fälle eines gesperrten Kontos unkompliziert und zeitnah gelöst werden. Hierfür ist es allerdings erforderlich, dass Sie Ihrem Rechtsanwalt den Sachverhalt ausreichend detailliert schildern.

Konto gesperrt trotz Guthaben: Algorithmus der Bank oder einzelner Bankmitarbeiter?

Heutzutage gibt es seitens der Bank zwei Vorgehensweisen, um ein Konto zu sperren. Entweder hat die Kontosperrung ein echter Bankmitarbeiter händisch vorgenommen, oder die Kontosperre wurde softwaregestützt in automatisierter Weise ausgelöst.

Beide Fälle sind für die Betroffenen problematisch. Denn ein solcher Algorithmus wie er von Finanzinstituten zur Eindämmung verdächtiger Transaktionen genutzt wird, springt meistens nicht ohne Grund an.

Händische Überprüfung führt zur Sperre?

Sollte hingegen ein Bankmitarbeiter das Konto sperren, ist hier bereits eine menschliche Überprüfung vollzogen worden.

Dennoch ist anzumerken, dass sowohl die eingesetzten Algorithmen, als auch die einzelnen Bankmitarbeiter nicht fehlerfrei sind. Die Computerprogramme können „anspringen“, obwohl tatsächlich kein Verdachtsmoment vorliegt.

Bankmitarbeiter wiederum sind Menschen, die Fehler begehen können. So oder so sollten sich Betroffene wehren, wenn das Konto trotz Guthaben gesperrt worden ist.

Kostenfreie Ersteinschätzung einholen!

Sollte Ihr Konto wie oben beschrieben oder in ähnlicher Weise trotz Guthaben gesperrt worden sein, können Sie den unverbindlichen Service unserer Kanzlei nutzen. Schildern Sie uns bitte per E-Mail, was vorgefallen ist und ob es eine „Vorgeschichte“ mit der Bank gibt.

Zeitnah erhalten Sie eine kostenfreie Ersteinschätzung zu Ihrem konkreten Einzelfall. Diese Rückmeldung dient Ihnen als erste Orientierung über die Möglichkeiten gegen Ihre Bank. Auf Wunsch können unverzüglich alle juristisch notwendigen Schritte eingeleitet werden.

Ziel ist es dann, Ihr Konto schnellst möglich freischalten zu lassen. Ferner sollten etwaige Verdachtsmomente aufgeklärt und ausgeräumt werden.

Fragen und Antworten

Kontaktieren Sie einen spezialisierten Anwalt. Überlassen Sie die weitere Korrespondenz mit der Bank Ihrem Rechtsanwalt. Es sollte zeitnah auf eine Kontofreischaltung hingewirkt werden.

Das hängt vom Einzelfall ab. Grundsätzlich bedeutet eine Kontosperrung nicht, dass Ihr Guthaben nun der Bank gehört. Bei geldwäscherechtlichen Verdachtsmomenten kann das Guthaben jedoch aus gesetzlichen Gründen auf unbestimmte Zeit von der Bank eingefroren werden.

Wenn Ihr Konto trotz Guthaben gesperrt worden ist, muss der Fall eingehend geprüft werden. Es ergeben sich für Sie womöglich vertragliche Ansprüche auf die Entsperrung. Ferner können finanzaufsichtsrechtliche Maßnahmen ausgelöst, sowie eine einstweilige Verfügung eingereicht werden.

 

Erfahrungsgemäß kann ein spezialisierter Rechtsanwalt allerdings im außergerichtlichen Schriftwechsel mit der Bank die Situation zeitnah aufklären.